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Aktuell

„Zwischen Glanz und Elend“

Erstelldatum23.09.2024

Am Samstag, 28. September, berichtet Anna Geretschläger um 19 Uhr im Kultur- und Vereinshaus, Vörstetter Straße 7, über ihre Eindrücke von mehreren Reisen auf den Subkontinent Indien. Unter dem Titel „Zwischen Glanz und Elend – Eine Reise der Kontraste“ zeigt sie zahlreiche Aufnahmen von ihren Reisen aus den Jahren 2018 und 2023. Herbert Geisler hat sie zu Besonderheiten ihrer Präsentation befragt:

Am Samstag, 28. September, berichtet Anna Geretschläger um 19 Uhr im Kultur- und Vereinshaus, Vörstetter Straße 7, über ihre Eindrücke von mehreren Reisen auf den Subkontinent Indien. Unter dem Titel „Zwischen Glanz und Elend – Eine Reise der Kontraste“ zeigt sie zahlreiche Aufnahmen von ihren Reisen aus den Jahren 2018 und 2023. Herbert Geisler hat sie zu Besonderheiten ihrer Präsentation befragt:

Frau Geretschläger, hierzulande haben viele Menschen nur eine grobe Vorstellung von Indien. Diese Vorstellung zentriert sich womöglich sogar in der Frage: Überwiegt in diesem bevölkerungs- und flächenmäßig nahezu riesigem Land nicht das Elend?

Im Jahr 2018 war ich bereits zusammen mit meiner Großmutter und dem Ehepaar Bentler bei den Schwestern, den „Helpers of Mary“, in Mumbai. Durch zahlreiche Erzählungen und auch Fotos wurde ich schon früh auf diese Armut und das Elend vorbereitet.

Mumbai ist eine Stadt voller Gegensätze: Breite, dreckige Straßen mit unzählig vielen Autos, daneben große, gepflegte Gebäude mit wunderbaren Parks und Einkaufszentren. Dann wieder chaotischer Verkehr, ständiger Lärm. An den Straßenrändern, unter Brücken Familien mit kleinen Kindern, die dort lebten. Sie haben nur wenige Habseligkeiten. Beim Besuch der beiden Slums war ich immer sehr betroffen von diesen menschenunwürdigen Lebensbedingungen. Bedenkenswert ist auch der Smog, der als dicke Wolke über der Stadt hängt.

2023 war die Straße, welche hinein in die Stadt führt, zu einer fünfspurigen Autobahn ausgebaut worden. Auch in den Vororten Mumbais ragen inzwischen, inmitten von Slumhütten, immer mehr Wolkenkratzer modernster Architektur in den Himmel. Dafür werden unzählige Hütten von Slums dem Erdboden gleich gemacht. Auf einem riesigen Plakat am Straßenrand stand mal: „Warum denkt der Westen, dass wir immer noch ein Dritte-Welt-Land sind? Denkt mal darüber nach.“ Hinter dem Plakat ragte eine große Mauer in die Höhe und hinter der Mauer befand sich ein riesiger Slum.

Bei beiden Reisen besuchten wir einen Bezirk im Slum Malwani. Fließendes Wasser aus der Leitung gibt es nicht. Es gibt keine Kanalisation, überall in den Gassen verlaufen offene Abwasserrinnen. Die wenigen, gemeinsamen Sanitäranlagen sind extrem unhygienisch.

Und wo gibt es „Glanz“ in Indien?

Ich habe bislang Mumbai und Goa besucht. Vor allem in der Megacity Mumbai, aber auch in Goa, liegen arm und reich extrem nah beieinander. Im Welt-Hunger-Index wird Indien auf Platz 111 von 125 Ländern gelistet. Dennoch: Glanz ist in Indien sowohl in der materiellen Pracht als auch in den kulturellen Traditionen tief verwurzelt. Dazu gehört zum Beispiel die indische Filmindustrie, Bollywood, die für Glanz und Glamour mit weltweiter Bekanntheit sorgt. Viele Schauspieler und Schauspielerinnen aus Bollywood-Filmen wohnen nahe riesiger Slums. Unweit hungernder Menschen gibt es teure Luxus-Hotels, High-End-Einkaufszentren, Luxusclubs, Filmfestivals und vieles mehr.

Sie zeigen also folglich Bilder von beidem, vom Glanz und vom Elend? Alles aus eigener Perspektive?

Ich werde Ausschnitte beider Reisen aus meiner Perspektive zeigen. Dabei konzentriere ich mich natürlich vor allem auf die Menschen und deren Umfeld, welche benachteiligt werden. Unsere Partnerinnen betreuen zahllose Kinder aus den ärmsten Verhältnissen, vor allem Mädchen. Ich werde davon berichten, wie auch diese Kinder trotz Elend und Benachteiligung nach oben kommen können, um auch am wirtschaftlichen Aufschwung des Landes und seinem „Glanz“ zu profitieren. Denn: Bildung schafft Chancen.

Was motivierte Sie dazu, über Ihre Eindrücke einen Vortrag zu gestalten?

Indien liebt man und man kehrt immer wieder dorthin zurück – oder man ist nur einmal dort und dann nie wieder. Die Gegensätze von arm und reich sind schwer zu ertragen. Ich habe die Schwestern und die Kinder liebgewonnen. Ich erlebe täglich, über Berichte der Schwestern, wie diese ärmsten Kinder eine Chance auf eine bessere Zukunft erhalten. Diese wunderbaren Eindrücke möchte ich auch mit anderen teilen.

Das heißt, die Zuschauer bekommen auch Einblicke in das, was die von Ihnen unterstützte Hilfsorganisation konkret leistet und bewirkt?

Ja. In beiden Slums und in unserem Kinderdorf „Naya Jeevan“ habe ich sehr viele arme, dennoch sehr glückliche Kinder und Jugendliche erlebt. Sie sind so fröhlich, so sagten sie uns, weil sich die Schwestern um sie kümmern und weil sie zur Schule gehen und einen Beruf erlernen dürfen.

Und genau dabei hilft ihnen der Verein „Indienhilfe Wasser ist Leben e.V.“. Wir stellen z.B. Mittel für Gesundheitsfürsorge, Schul- und Berufsausbildungen zur Verfügung. Gegenwärtig unterstützen wir Schulbildungen für Slumkinder, Ureinwohnerkinder südlich von Mumbai, ärmste Kinder nahe Varansi, Mädchen aus Teeplantagen und Wasserprojekte für Kleinbauern. Das Kinderdorf „Naya Jeevan“ unterstützen wir unter anderem in der Schulbildung und bei Berufsausbildungen. Gegenwärtig absolvieren viele Mädchen Informatik-Lehrgänge, haben Ausbildungen zur Handelskauffrau, zur Schneiderin oder Ausbildungen im Banken- und Versicherungswesen begonnen. Einige Mädchen streben Diplome und Masterabschlüsse an. Im Verbund mit der ECHO-Stiftung und zwei weiteren Stiftungen unterstützt der Verein gegenwärtig 47 Mädchen, die eine Ausbildung zur Krankenschwester absolvieren.

Der Klimawandel bewegt hierzulande viele Menschen. Wie wirkt er sich Ihrer Erfahrung nach in Indien aus, wie nehmen die Menschen dort ihn wahr?

Vergangenes Jahr hatte ein Zyklon zu Beginn des Monsuns im Mädchendorf „Naya Jeevan“ mächtige Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. Dieses Jahr haben Monsunstürme und Monsunregen 31 Meter der Farmmauer eingerissen und einen großen Teil der Anpflanzungen unter Wasser gesetzt. Dazu wurden Lichtmasten umgeknickt und die Trinkwasserleitungen zerstört. Das Mädchendorf hatte viele Tage lang kein Wasser mehr. Bei der Instandsetzung werden wir helfen, so gut wie können. Auch das sind die Auswirkungen des Klimawandels. Die Menschen in Indien spüren die Auswirkungen des Klimawandels täglich.

Vielen Dank, Frau Geretschläger – und guten Zulauf zu ihrem Vortrag!

Die Indienhilfe lässt sich auch nach dem Vortrag unterstützen, durch Mithilfe hier und/oder Spenden; alle Informationen unter www. https://indienhilfe-wasser-ist-leben.de.