Gundelfingen und Wildtal haben eine lange kulturlandschaftliche Tradition. Das Gemeindegebiet umfasst mit Schwarzwaldbergen wie dem Roßkopf und Bachtälern, die in die Rheinebene bis an die Mooswälder reichen, eine Vielfalt unterschiedlicher Standorte und Landschaften. Entsprechend vielfältig sind hier in der Vorbergzone des Schwarzwaldes auch Nutzungen mit Mähwiesen, Weiden und Weinbau eher an den steileren Hängen, Obst- und Gemüseanbau sowie Ackerbau eher in den ebeneren Lagen. Die bäuerliche Landwirtschaft hat hier bis heute ein Lebensraummosaik für eine reichhaltige wildlebende Tier- und Pflanzenwelt geschaffen. Auch die alten Wälder Gundelfingens und Wildtals sind artenreich und vielfältig, besonders der untere Wald mit seinem großen Bestand alter Eichen ist für viele Arten ein unersetzlicher Lebensraum. So konnten sich in unserer Gemeinde bis heute noch einige seltene Arten erhalten wie die Bechsteinfledermaus, eine hoch spezialisierte Waldfledermaus, oder der Körnerbock, eine vom Aussterben bedrohte Käferart die als Relikt früherer Urwälder gilt. 

Das Bevölkerungs- und Siedlungswachstum des letzten Jahrhunderts, einhergehend mit mehr Straßen, Verkehr und Lärm wie auch die Intensivierung der Landnutzung haben die Gundelfinger Landschaft in den letzten Jahrzehnten teilweise jedoch deutlich verändert. Der Verlust an natürlichen Strukturen, der Artenschwund und das Insektensterben sind sicht- und spürbar. Zusätzlich setzt der Klimawandel der Land- und Forstwirtschaft ebenso wie den natürlichen Ökosystemen zunehmend stärker mit Dürre, Hitze, Sturm und Starkregen zu.

Der Schutz der Natur und die Erhaltung der Grundlagen für die Nutzbarkeit der Naturgüter sind daher zentrale politische und gesellschaftliche Aufgaben unserer Gemeinde.